Was ist Osteopathie?
Die Osteopathie versteht sich als ganzheitliches System, bei dem auf das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Körpersystemen geachtet wird. Bei der Behandlung geht es nicht um das Symptom allein,
sondern um das Aufspüren und Beheben von osteopathischen Dysfunktionen. Dabei werden Knochen, Muskeln, Bänder, Faszien und Organe ganzheitlich betrachtet. Das Pferd und seine
Einschränkung werden nicht separat betrachtet, sondern es werden alle Punkte, ob es die Haltung, das Futter, die Hufe, das Equipment was zum Einsatz kommt, aber auch der
Reiter selbst, geprüft.
Begründet wurde die Osteopathie vom amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1821 -1917).
Die Osteopathie am Pferd verdanken wir u.a. dem französischen Tierarzt Dominique Giniaux, der im Laufe der 1980er Jahre begann die Methode auf das Pferd zu übertragen.
Die partielle Osteopathie
Behandlung des Bewegungsapparates
In der partiellen Osteopathie wird die gesamte äußere Hülle des Körpers, der Bewegungsapparat mit den Knochen, Gelenken, Muskeln, Bindegewebe, Sehnen, Bändern und Nerven als parietales System
bezeichnet.
Dabei schenkt der Therapeut seine besondere Aufmerksamkeit den Bewegungseinschränkungen bzw. den Dysfunktionen. In der anschließenden Therapie werden sie gelöst und die physiologische
Gelenkbeweglichkeit wieder hergestellt.
Die Beseitigung der muskulären und faszialen Spannungen verbessert die Durchblutung sowie die Schmerzreduzierung.
Die Struktur bestimmt die Funktion, die Funktion bestimmt die Struktur. Der Körper ist eine Einheit. Der Körper hat die Fähigkeit zur Selbstregulierung und Selbstheilung.
viszerale Osteopathie für Pferde
Behandlung der inneren Organe
Unter der viszeralen Osteopathie versteht man die osteopathische Behandlung und die Wiederherstellung der Beweglichkeit (Motilität) und Eigenbewegung (Mobilität) der Organe.
Sie ist eine Weiterentwicklung der Osteopathie nach Still und Sutherland und man geht davon aus, dass das viszerale System und das partielle System zusammen gehören.
Einschränkungen im viszeralen System entstehen unter andern durch ein Trauma, einer Operation, Stress, Überanstrengungen, psychische Probleme etc. .
Beispielweise kann die Einschränkung der Eigenbewegung des Organs wie der Lunge bei der Ausheilung von Atemwegserkrankungen im Wege stehen und durch die Wiederherstellung der Mobilität des Organs
kann sich dann die Ausheilung der Atemwegserkrankung positiv verändern.
Ein weiteres Beispiel für den Einfluss des viszeralen Systems auf den Körper.
Eine immer wiederkehrende Blockade im Lenden / ISG Bereich, die ohne das eine objektive Ursache sichtbar ist, kann ein Hinweis auf eine viszerale Störung sein, die immer wiederkehrend für Blockaden
im Pferderücken verursacht.
Das gilt aber auch für die umgekehrte Situation. Blockaden ,die in diesem Bereich unbehandelt bleiben, können für Störungen im viszeralen System sorgen. Zum Beispiel ein unpassender Sattel kann zu
Blockaden im Lendenwirbel / ISG Bereich führen was dann unter Umständen zu Problemen in der Verdauung führen kann.
Bei der Behandlung stehen mir unterschiedliche Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung und mögliche Einschränkungen können gelöst werden. Die Mobilität der betroffenen Organe kann sich wieder anregen und
die Selbstheilungskräfte werden aktiviert.